Archiv für Dezember 2012

Fraser Island – love of my life

Als ich vor gut 15 Jahren von einer dreitätigen Tour von Fraser Island zurück auf dem Festland angekommen war, ist mir das Adrenalin danach noch tagelang aus den Ohren gelaufen. Ich hatte den unglaublichsten Ort der Welt gefunden! Wer weiss – es mag noch schönere Plätze geben, aber wenn, dann allenfalls zwei, höchstens drei. Und die möchte ich erst noch sehen *g*

Seit wir beschlossen hatten, nach Australien zu reisen, haben wir hin- und her überlegt, ob und wie wir Fraser Island besuchen können. Schweren Herzens habe ich mich von der Idee verabschiedet, diesen Trip zu wiederholen. Drei Tage in einem Allrad-Kübel, kein gescheites Bett, alles voller Sand, Millionen von Mücken, Hitze, wilde Dingos – all das konnten wir Miya doch nicht zuleidetun!

Doch mit der Insel quasi in Rufweite hat das Reissen wieder eingesetzt. Ein kleiner Schubs von Cornelia hat dazu geführt, dass ich die Dame am Reservationsschalter doch nach einer Tour gefragt habe. Erst hat sie die Augenbrauen hochgezogen und gefragt, was wir denn unterdessen mit der ‚little one‘ tun würden. Die kommt selbstverständlich mit! Jaaa, aber diese Touren dauern zwölf Stunden! Jaja, wir waren erst gerade rund vierzehn Stunden in einem Flugzeug, da war ja auch nichts mit Aussteigen und Herumlaufen . Naja, ihr müsst selber wissen, ich buche mal mit Kindersitz.

Also, Wecker gestellt und früh ins Bett, immerhin kommt uns der Gladiator um 6.20 Uhr abholen. Wecker nicht gebraucht – Miya war um fünf Uhr früh schon munter und alles. Und wir haben entdeckt, dass unser Campingbus einen Feuermelder hat – den hatte Bruce bei der Fahrzeugübergabe nicht erwähnt (dafür hatte er mir gezeigt wo man am gescheitesten das Gewehr verstaut…). Das Ding hat jedenfalls ziemlich rasch entdeckt, dass das Brot im Toaster mehr als nur etwas braun war. Das Brot hier ist eh ein Scherz  und wir hatten ja noch Joghurt. Und Corn Flakes. Und Weet-Bix‘s. Also mussten wir nicht hungrig einsteigen oder besser gesagt – klettern.

Über die Rainbow Beach, vorbei an grossartigen farbigen Sandabbrüchen,  und im Meer spielenden Delfinen haben wir am Inskip Point auf den südlichsten Punkt der Insel übergesetzt. Nach einer Weile gabs Tee und Kaffee und Güezi und ein paar Fotos.  Und weiter in Richtung Lake McKenzie. Der Weg dorthin rumpelt ziemlich gut, da braucht keiner mehr eine Achtibahn wenn er da drüber gefahren ist. Miya hat die Schüttelei am besten gefallen. The harder the bumb, the brighter the smile.

Lake McKenzie bot eine halbe Stunde Bädele in glasklarem Wasser. Wie gewöhnlich konnte unser Töchterchen natürlich nicht genug kriegen und hat immer und immer und immer wieder nach nomeh Tauchen gefragt, was damit endete, dass wir als letzte zum BBQ-Lunch eingetrudelt sind. Macht nix, in Australien wird das Fleisch eh knapp glühend serviert. Dazu passt: Kill it with Sauce… Und ein Bier *g*

Zurück in den Bus, eine Fahrt durch nahezu unberührte Vegetation zur Central Station, hurtig einen Sprint über einen 800 Meter langen Wanderweg durch den Regenwald mit einigen spannenden Ausführungen unseres Guides und wieder ab zum Bus und zurück zum Hook Point. Nicht ohne einigen Selbstfahrern beim Scheissebauen zuzuschauen 😀

Die Rückfahrt bot genügend Zeit um den Vorsatz zu fassen, noch einmal hierhin zu kommen, wenn Miya alt genug ist um alsdann meinen Rollator durch den Sand zu ziehen 😀

Was die Skepsis von Frau Reservation angeht – Pah! Miya hat den Ausflug genossen und wir durften uns von unserer Sitznachbarin anhören, so ein herziges Kind hätte sie ja noch gar nie gesehen. Wir lernen: Never give an Eff on what others say!